Oktober 2015
Kombilösung Karlsruhe: Tunnelbohrer am Ziel
Der Vortrieb für den 2 km langen Straßenbahntunnel unter der Innenstadt von Karlsruhe wurde am 7. September 2015 zielgenau abgeschlossen. Etliche Produktlösungen aus dem VMT Portfolio waren dabei im Einsatz und haben wesentlich mit zu dem erfolgreichen Projekt „vor der eigenen Haustür“ beigetragen.
Das Großprojekt Kombilösung der Karlsruher Schieneninfrastruktur-Gesellschaft (KASIG) verspricht Bürgern und Gewerbe in Karlsruhes Innenstadt eine spürbare Entlastung. Die teilweise im Minutentakt durch die Kaiserstraße fahrenden Straßenbahnen werden mit derfür Dezember 2018 angekündigten Inbetriebnahme in einen Tunnel unter der Fußgängerzone umgeleitet.
Den Tunnelvortrieb übernahm eine Herrenknecht-Mixschild-Maschine mit einem Durchmesser von 9,29 m. Über die gesamte Projektdauer, vom Vortriebsstart im November 2014 am Durlacher Tor bis zum Durchbruch am 7. September 2015 am Mühlburger Tor, kümmerte sich ein VMT-Team um den zuverlässigen Betrieb des Navigationsystems sowie mehrerer Monitoringsysteme.
Für die präzisen Navigationsvorgaben kam das System TUnIS Navigation TBMLaser zum Einsatz. Ausgestattet mit einer Totalstation und einer im Schild der TBM installierten Zieltafel berechnet es die Maschinenposition und ermöglicht der Vortriebsmannschaft, die TBM genau auf die geplante Tunneltrasse auszurichten.
Alle auf der Karlsruher Baustelle erhobenen Daten für Vortrieb und Monitoring liefen in IRIS (Integriertes Risiko- und Informations-System) zusammen, das durch die Aufbereitung und übersichtliche Darstellung der relevanten Daten zu jeder Zeit eine verlässliche Grundlage für eine effiziente Prozesssteuerung zur Verfügung stellen konnte.
Der Ausbau des Stadtbahntunnels erfolgte durch Tübbinge mit einem Innendurchmesser von 8,20 Metern. Für die optimale Positionierung der Tübbingringe wurde auf der Vortriebsmaschine die TUnIS Ringfolgeberechnung Software genutzt. Das semi-automatische Schildschwanzluft-Messsystems GAPtrix von VMT diente dabei zusätzlich zur direkten Übertragung der SSL-Werte in die Software.
Um im innerstädtischen Vortrieb und bei einer streckenweise nur geringen Überdeckung von 4,50 m eine maximale Sicherheit der dichten Bebauung entlang der Tunnelachse zu gewährleisten, setzten die Projektverantwortlichen auf ein umfassendes automatisches Deformationsmonitoring. VMT lieferte hierfür die Hardware sowie ein speziell abgestimmtes Softwarepaket, mit dem alle anfallenden Daten für eine durchgängige und detaillierte Überwachung erhoben und verarbeitet wurden.
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