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Die Malteser Wasseraufbereitung sauber auf Kurs halten.

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VMT lieferte kürzlich die Navigationssysteme für ein Microtunnelling-Projekt auf Malta, das für das Wasseraufbereitungsnetz erforderlich war. Der Projektname lautete TP2816 Ghaxaq

Die Tunnelarbeiten umfassten die Errichtung zweier Abwasserkanäle von jeweils 1.600 mm Innendurchmesser. Eine Haltung war 1.031,76 Meter lang, die andere mit 1.138,57 Metern etwas länger. Beide Haltungen waren als gerade Vortriebe konstruiert, was bedeutet, dass keine Spezialführung für eingebaute Kurven benötigt wurde. Aufgrund der Vortriebslänge kam dennoch ein solches Erweiterunssystem zum Einsatz.

Die Vortriebe wurden zwischen Oktober 2015 und November 2016 im Bezirk Zabbar West durchgeführt. Zabbar, im Südosten Maltas gelegen, ist die viertgrößte Stadt der Insel mit einer Einwohnerzahl von etwa 17.100.

Eine der größten Herausforderungen des Projekts war, dass der Boden aus relativ weichem Gestein und Kreide bestand, somit stellenweise sehr porös war und riesige Hohlräume aufwies. Unter anderem aus diesem Grund nahm das Projekt bis zu seiner Fertigstellung gut 13 Monate in Anspruch. Die schwierige Bodenbeschaffenheit bedeutete, dass die Herrenknecht AVN 1600 Vortriebsmaschine, ausgestattet mit einem Hartgestein-Bohrkopf, auf einige dieser Hohlräume traf, die erst mit Beton verfüllt werden mussten, ehe die Arbeiten fortgesetzt werden konnten. Dies war beim ersten Vortrieb einmal, beim zweiten mehrmals der Fall.

VMTstellte das Steuerleistsystem sowie ein Support-Team für das Projekt. Zum Einsatz kam das modulare Navigationssystem Universal Navigation System (U.N.S.), das von VMTs Mutterkonzern, der Herrenknecht AG entwickelt worden war. VMT vermarktet diese Systeme für Herrenknecht auf dem internationalen Markt.

Das U.N.S.-System wurde eigens für den Einsatz auf geraden Vortrieben von bis zu 200 Metern Länge entwickelt und verwendet einen im Vortriebsstartschacht installierten Laser. Der Laserstrahl hält direkten “visuellen Kontakt” zur elektronischen Zieltafel am rückwärtigen Ende der TBM. Das erlaubt dem Maschinenbediener, horizontale und vertikale Abweichungen von den vorgegebenen Zielwerten zu überwachen und die erforderlichen Steuerkorrekturen vorzunehmen, um den berechneten Vortriebskurs zu halten.

Bei längeren Vortrieben wie denen in Zabbar West kann das Navigationssystem um ein hydraulischen Wassernivelliersystem (HWL– Hydraulic Water Levelling system) erweitert werden. Dieses liefert zusätzliche Höheninformationen und ergänzt die durch Refraktion fehlerhaften Daten des Laserstrahls ab Vortriebslängen von 200m. So kann sichergestellt werden, dass die vertikale Abweichung für längere gerade Vortriebe von bis zu 400 Metern fehlerfrei ermittelt wird.

nwrl_pc_aug00Aufgrund der Länge der Vortriebe wurde das System in Zabbar West mit einem optischen, nordsuchenden Kreisel ergänzt, der in der TBM installiert wird. Der Kreisel erfordert keinen direkten visuellen Kontakt zum Startschacht, wodurch sich auch noch größere Distanzen, Gefälle und Kurven bewältigen lassen.

Das Support-Team von VMT war vor dem ersten Vortrieb vor Ort, um sicherzustellen, dass die Maschinenbesatzung mit allen Funktionen des VMT Navigationssystems bestens vertraut war – vor allem hinsichtlich des HWL. Die VMT Spezialisten konnten auch bei den anspruchsvollen Driftberechnungen, die aufgrund der speziellen Bodenbedingungen‒ poröser Kalk gefolgt von härterem Gestein – fachkundige Unterstützung leisten.

Schlussendlich wurden beide Vortriebe erfolgreich und innerhalb der vom Kunden gemachten Zielvorgaben fertiggestellt.