Januar 2017
Die Wasserversorgung von Fort Collins, Colorado, ist gesichert
Beim Namen VMT denkt man meist an große Tunnelbauprojekte mit langen und oft schwierigen Vortrieben. Dies trifft aber nicht immer zu. Kürzlich lieferte VMT ein TUnIS Navigation TBMLaser System für das Michigan-Ditch-Tunnelprojekt, mit dem die Wasserversorgung der Stadt Fort Collins in Colorado, USA, sichergestellt werden sollte.
Fort Collins bezieht sein Wasser von zwei Hauptversorgungsquellen, eine davon der Michigan Ditch, ein ca. 8 km langer Wasserlauf, bestehend aus geschlossenen und offenen Kanalabschnitten, der die Stadt mit Wasserquellen im Hochgebirge verbindet. Dieser Wasserlauf passiert ein Gebiet namens “The Mudslide” – auf Deutsch “die Mure” –, wo aufgrund von Erdbewegungen im Frühjahr immer wieder Reparaturen am Michigan Ditch erforderlich wurden.
Als jedoch im September 2014 die Erdbewegungen besonders heftig ausfielen, war klar, dass dieses regelmäßig auftretende Problem dauerhaft gelöst werden musste. Man kam zu dem Schluss, dass aufgrund der Bedeutung als wichtige Wasserversorgungsquelle für die Stadt eine Tunnelführung unter dem problematischen Bereich die beste Lösung wäre. Den Zuschlag für das Projekt erhielt BT Construction.
Die Tunneltrasse befindet sich in einem entlegenen Gebiet auf ca. 3050 m über dem Meeresspiegel. Für den Bau des Tunnels hatte man sich für die so genannte Rib&Lagging-Methode entschieden: dabei werden unmittelbar hinter der TBM Ringe aus Holz verspannt und installiert. Diese traditionsreiche Bauweise ist in Nordamerika immer noch weit verbreitet ‒ speziell dann, wenn die Tunnelkonstruktion nur als Schalung für ein späteres Produktrohr dient. Die Trassenführung war mit 229 m nicht besonders lang, beinhaltete aber eine sehr enge Kurve mit einem Radius von 183 m.
Erschwerend kam außerdem hinzu, dass die Akkerman 720 Series II TBM mit ihren 2,5 m Außendurchmesser nur wenig Spielraum für den Betrieb des Laser-Navigationssystems zuließ. Problematisch bei dem relativ kurzen Vortrieb war zudem, dass die Arbeiten in gemischten Bodenbedingungen durchgeführt werden mussten, bestehend aus Pegmatitgestein mit 15 MPa Druckfestigkeit und geklüftetem Gestein mit Schichten von Lehm. Akkerman stattete die Maschine daher mit einem maßgeschneiderten Bohrkopfaus.
Die TBM war nicht mit dem passenden Navigationssystem ausgerüstet, um die Maschine unter solchen Bedingungen zu führen, daher wandte man sich für die Lieferung eines geeigneten Systems an VMT.
Die Vortriebsarbeiten, die im Juni 2016 mit einem geplanten Fortschritt von 6 m pro Tag begannen, wurden im September 2016 genau planmäßig mit dem letzten Durchbruch abgeschlossen. Die schwierigen und wechselnden Bodenbedingungen bedeuteten, dass man gegen Ende der Arbeiten nur 2,5 m pro Tag vorankam. Dennoch wurde der Tunnel vor dem ersten Schneefall der Saison fertiggestellt. Den erfolgreichen Abschluss des Projekts schrieben die Mitglieder des Projektteams neben den Maschinenfahrern nicht zuletzt dem Navigationssystem von VMT zu.