Juli 2014
Strait Road Crossing: eine neue Bosporus-Querung für Istanbul
Istanbul, die größte Stadt der Türkei, ist ein riesiger Ballungsraum mit 14 Mio. Menschen. Als Stadt, die sich über zwei Kontinente erstreckt, wird sie vom Bosporus durchschnitten, der Meerenge, welche das Mittelmeer mit dem Schwarzen Meer verbindet.
Neben einem regen Fährverkehr findet ein großer Teil des täglichen Pendler-Verkehrs über die wenigen Brücken statt, die den Bosporus überspannen. Istanbul lebt mit einem täglichen Verkehrs-Infarkt. Mit dem Marmaray-Tunnel wurde bereits ein U-Bahn Tunnel unter den Bosporus gelegt. Mit dem nun begonnenen Projekt des Strait Road Crossing soll auch ein markanter Anteil des interkontinentalen Autoverkehrs unter das Meer verlegt werden.
Der Bau des Tunnels fügt sich in das größere Projekt des Neu- und Ausbaus des Istanbuler Autobahnnetzes ein. Ein Konsortium aus türkischen und südkoreanischen Baufirmen (Yapi Merkezi und SK Engineering) verantwortet den Bau des Tunnels in einer öffentlich-privaten Partnerschaft
Mittels einer ca. 14 m-Durchmesser-Herrenknecht-Tunnelbohrmaschine wird eine, auf bis zu 80 m unter dem Meeresspiegel liegende, 3.350 m lange Trasse aufgefahren. Die Röhre wird im End-Ausbaustadium zwei Ebenen enthalten: je eine für jede Fahrtrichtung.
VMT Systemtechnik hilft den Verantwortlichen die hohen Qualitätsanforderungen, die dieses riesige Projekt mit sich bringt, einzuhalten:
In der durch Yapi Merkezi ebenfalls verantworteten Tübbingproduktion hilft das VMT Segment Documentation System SDS den Ingenieuren beim Versorgungsmanagement und dem Qualitätsmanagement aller Betonsegmente für den Tunnelausbau.
Das lasergesteuertes Navigationssystem namens TUniS TBM Laser navigiert die Tunnelbohrmaschine millimetergenau durch den Untergrund. Mit genauem Input des VMT GAPtrix Systems wird die in TUnIS integrierte Ringfolgeberechnung bei der Berechnung der zu bauenden Ringe unterstützt. Die Ringfolgebrechnung unterstützt ihrerseits die Planung der Transportlogistik in den Tunnel, in Anbindung an das auch oberirdisch auf dem Baufeld installierte SDS. Die an die Ringfolgeberechnung angeschlossene TUnIS Ringebenheitsprüfung kontrolliert jeden Ring auf Einhaltung notwendiger Ebenheit, um Abplatzungen durch Punktlasten zu verhindern.
Eine durchgängige Prozesskontrolle der relevanten TBM-Daten erfolgt über das überall verfügbare, webbasierte Risk and Information System IRIS. IRIS ermöglicht den verantwortlichen Managern darüber hinaus eine detaillierte Schichtprotokollierung zur Leistungssteigerung von Schichten und Maschine verbunden der Planung von Wartungsjobs.
Bei diesem Projekt kommen zum Einsatz:
- Segment Documentation System SDS überwacht und dokumentiert alle Produktions-schritte eines Tübbing von seiner Betonierung bis hin zum Einbau in den Tunnel
- TUnIS Navigation TBMLaser navigiert die Maschinen präzise entlang der geplanten Tunneltrasse
- Semi-automatisches Schildschwanzluft-Messsystem GAPtrix ermittelt die Position des zuletzt gebauten Ringes im Schildschwanz, die zur Positionsbestimmung des zuletzt gebauten Ringes im Schildschwanz dienen
- TUnIS Ringfolgeberechnung berechnet die optimale Ringfolge und -positionierung
- Integriertes Risiko- und Informations-System IRISpowered by ITC übernimmt das Prozessdatenmanagement des kompletten Bauabschnitts
- TUnIS Ringebenheitsprüfung warnt den Benutzer automatisch, wenn eine Unebenheit am Ring indiziert wird